Lasst euch bitte impfen, auch mit AstraZeneca
Ein Beitrag von: Sebastian Pink /// Lesedauer: 3 min
Momentan liest man vermehrt die Meldung, dass immer mehr Menschen ihre Impftermine nicht wahrnehmen. Sie begründen das mit der geringen Wirksamkeit des Impfstoffs von AstraZeneca. So wurden bis Montag über 1,4 Millionen Dosen des Vakzins geliefert, davon aber lediglich 211.886 Dosen verimpft.
Doch die Sorge über diesen Impfstoff ist bisher ein eher deutsches Phänomen. In Großbritannien beispielsweise wurden bereits mehrere Millionen Bürger mit dem Stoff des schwedisch-britischen Pharmakonzerns geimpft. Dabei deuten bereits viele Ergebnisse auf eine sehr gute Wirksamkeit des Vakzins hin. So wird nach Analysen der Universitäten und Gesundheitsbehörden in Schottland das Risiko einer Krankenhauseinweisung um bis zu 94% reduziert und das bereits nach nur einer der zwei Impfungen. Bei Biontech waren es hingegen nur 85%.

Die Angst vor dem Impfstoff geht sogar soweit, dass Berliner Polizist*innen dagegen ihre Bedenken äußern und diesen teilweise sogar ablehnen. Angst haben die Menschen vor allem wegen der Nebenwirkungen, die mit Schüttelfrost oder Ermüdung beschrieben werden. Auch wird kritisiert, dass der Impfstoff auch nur 60% Wirksamkeit zeige, im Gegensatz zu den 90% von Moderna oder Biontech. Dabei zeigen neuste Erkenntnisse eine gesteigerte Wirksamkeit von bis zu 80%, wenn die Abstände der beiden Dosen etwas hinausgezögert werden, so wie dies momentan in Deutschland geschieht.
Auch die Nebenwirkungen kommen nicht überraschend. So kommen Nebenwirkungen bei Vektorvirenimpfstoffen, wie AstraZeneca, verstärkt nach der ersten Dosis vor, wohingegen sie bei mRNA-Impfstoffen eher nach der zweiten Dosis auftreten, so der Immunologe Watzl. Dennoch sind diese Nebenwirkungen nicht schlimm oder außergewöhnlich. Es sind völlig normale Immunreaktionen, wie sie bei Impfstoffen in den meisten Fällen vorkommen. Der Körper fährt das Immunsystem hoch um Antikörper gegen die Virusbestandteile zu bilden, genau das soll er ja auch tun nach der Impfung.
Auch kann die Wirkung des AstraZeneca Impfstoffs verstärkt werden, wenn ein drittes Mal geimpft wird zu einem späteren Zeitpunkt, wenn genügend Impfstoff zur Verfügung steht.
Unser Apell: Bitte lasst euch, wenn ihr die Möglichkeit dazu habt, auch mit dem Impfstoff von AstraZeneca impfen. Es ist kein schlechter Impfstoff. Die Nebenwirkungen sind nicht ungewöhnlicher als die typischen Nebenwirkungen von anderen Impfstoffen. Auch die Wirksamkeit ist deutlich höher als die von klassischen Grippeimpfstoffen und kann auch nochmal gesteigert werden durch andere Verabreichungsmethoden. Man sollte also abwägen, ob man das Risiko von typischen Impfreaktionen eingehen möchte oder doch lieber riskieren möchte, schwerwiegerende Folgen einer Coronavirusinfektion zu erleben. Wir glauben diese Entscheidung liegt auf der Hand. Je schneller wir geimpft werden, desto schneller können wir wieder normal leben.
Eine passende Folge des Podcasts dazu findet ihr hier:
