Schränkt TikTok die Meinungsfreiheit ein?

Ein Beitrag von: Sebastian Pink

Cannabis, Gay, Homo, Nazi, schwul, Sklaven oder LGBTQ – Das alles sind Begriffe, die in den Kommentarspalten von TikTok kaum mehr auftauchen. Und das hat auch einen Grund. TikTok schränkt die Verwendung solcher Begriffe ein. Recherchen von NDR, WDR und der Tagesschau legen nun offen, dass der chinesische Konzern mindestens 20 Wörter über automatische Filter zurückhält. 

Eine Sprecherin sagte auf Anfrage von WDR, NDR und Tagesschau, man setze Technologien ein, die proaktiv nach Kommentaren suchen, die gegen die Richtlinien verstoßen. Heißt das etwa, dass andere Sexualitäten oder das offene Ansprechen von Sexarbeit oder Sklaverei nicht erwünscht sind?

Tatsächlich sieht es für Nutzende so aus, als sei ihr Kommentar öffentlich sichtbar, obwohl er vor anderen verborgen wird. Auch Begriffe wie Klimakrise oder Wörter mit dem Kontext des Ukraine-Krieges werden manchmal nicht angezeigt. 

Der Konzern dementiert und spricht von Fehlern der automatisierten Filter, die nun behoben werden sollen. Aber reicht das aus? TikTok gehört zum chinesischen Konzern ByteDance. Dieser arbeitet in China mit der Regierung zusammen. Zensur gehört da zum Alltag. Kann ein solcher Konzern hierzulande überhaupt frei davon sein, auch wenn ihn die chinesischen Zensurmaßnahmen hier nicht betreffen?


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